Ebrach


Das 1127 gegründete Ebrach im fränkischen Steigerwald war nach Kamp am Niederrhein das zweitälteste Zisterzienserkloster auf deutschem Boden und das erste rechtsrheinische Kloster des Ordens überhaupt. Durch die sechs Tochterklöster (darunter Heilsbronn, Langheim und Aldersbach) und deren zahlreiche Klostergründungen stand Ebrach an der Spitze einer großen Klosterfamilie. Das ursprünglich reiche und bedeutende Kloster mußte in den Kriegen des 16. und 17. Jahrhunderts zahlreiche Plünderungen hinnehmen, konnte sich jedoch im 18. Jahrhundert wieder erholen und zu alter Bedeutung zurückfinden, ehe die Säkularisation durch den Reichsdeputationshauptschluß im Jahr 1803 dem Konvent ein Ende bereitete. Die Klosterkirche, eine dreischiffige Basilika, ist heute Pfarrkirche des Ortes Ebrach, der um das Kloster herum entstanden war. Sie entstand zwischen 1200 und 1285 und zeigt von außen noch immer unverkennbar die Elemente der zisterziensischen frühgotischen Architektur. Großartig ist die Fensterrosette der Westfassade. Das Innere wurde im 18. Jahrhundert vollständig barock und klassizistisch ausgestattet; die Farbe Gelb dominiert. Trotz der Umgestaltung, die den urspünglichen Raumeindruck komplett verändert hat, ist das Innere von beeindruckender Geschlossenheit. An die Kirche angebaut und vom Innenraum her zu betreten ist die 1134 begonnene Michaelskapelle, ein romanischer Bau, auf damals modernste Art von vermutlich burgundischen Baumeistern errichtet. Teile der erhaltenen Klostergebäude, nach Plänen von Dientzenhofer errichtet, dienen heute als Gefängnis.


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